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Legasthenie und Dyskalkulie sind genbedingt welche durch unausgereifte Teilleistungen das Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens erschwert.
Sollte dahingehend ein Verdacht bestehen ist der erste Weg eine psychologische Diagnostik in der die Ursachen der Lernschwächen diagnostiziert werden.
Diese wird von Kinder- und Jugendpsychologen/Psychologin durchgeführt!
Mit der entsprechenden Diagnose durch einen Psychologen/Psychologin führt der nächste Weg zu einem/einer ausgebildeten Legasthenie Trainer/in oder Dyskalkulie Trainer/in.
Im nächsten Schritt erfolgt eine pädagogische Förderdiagnostik bezüglich der Teilleistungen im akustischen und optischen Bereich, Raumorientierung, Körperschema, Aufmerksamkeit, Symptomatik, Phonologischer Bewusstheit, Benennungsgeschwindigkeit,..
Durch eine ausführliche Fehleranalyse im Schrift- und Lesebereich zusammen mit der Pädagogischen Förderdiagnostik wird ein Förderplan erstellt, der an die jeweiligen Defizite des Kindes anknüpft.
Die phonologische Bewusstheit ist eine zentrale Fähigkeit beim Schriftspracherwerb – also dem Lernen von Lesen und Schreiben.
Man unterscheidet dabei zwei Ebenen:
Phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn | Phonologische Bewusstheit im engeren Sinn |
---|---|
Umgang mit größeren Spracheinheiten | Umgang mit einzelnen Lauten (Phonemen) |
Z. B. Silben, Reime, Anlaute | Z. B. Lautanalyse, Lautsynthese, Phonemvertauschung |
Entwickelt sich früh (ab ca. 4 Jahren) | Entwickelt sich später (ca. 5–6 Jahre) |
Basis für erstes Sprachgefühl | Eng mit Lesen & Schreiben verknüpft |
Beispiel: „Wie viele Silben hat 'Banane'?“ → „Ba‑na‑ne“ (3) | Beispiel: „Welcher Laut steht am Anfang von 'Tisch'?“ → /t/ |
Die Benennungsgeschwindigkeit (auch: rapid automatized naming, kurz RAN) ist eine wichtige neuropsychologische Fähigkeit, die oft bei der Diagnostik von Lese-Rechtschreib-Störungen (LRS / Legasthenie) getestet wird.
Benennungsgeschwindigkeit bezeichnet die Fähigkeit, bekannte visuelle Reize (z. B. Farben, Zahlen, Buchstaben, Bilder) schnell und korrekt zu benennen.
Es geht dabei um die Schnelligkeit des Zugriffs auf gespeichertes Sprachwissen im Langzeitgedächtnis – also, wie schnell das Gehirn z. B. das Wort „Blau“ abrufen kann, wenn es die Farbe sieht.
Warum ist das wichtig?
Lesen erfordert schnellen Zugriff auf die Bedeutung von Buchstaben & Wörtern.
Wenn ein Kind z. B. einen Buchstaben sieht, muss es schnell sagen können, wie er heißt – das ist direkt vergleichbar mit dem schnellen Benennen von Farben, Zahlen oder Symbolen.
Langsame Benennungsgeschwindigkeit gilt neben schwacher phonologischer Bewusstheit als zweiter Hauptrisikofaktor für Legasthenie.
Exekutive Funktionen spielen eine wichtige, aber oft unterschätzte Rolle bei Legasthenie. Viele Betroffene zeigen auch Beeinträchtigungen in exekutiven Funktionen, die das Lernen zusätzlich erschweren.
Exekutive Funktionen sind höhere kognitive Steuerungsprozesse, die uns helfen, zielgerichtet, flexibel und planvoll zu handeln.
Funktion | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
Inhibition (Hemmung) | Impulse unterdrücken | „Nicht gleich los schreiben, erst überlegen“ |
Arbeitsgedächtnis | Infos kurzfristig speichern und bearbeiten | „Ein Wort im Kopf behalten, während man es schreibt“ |
kognitive Flexibilität | Perspektive oder Strategie wechseln | „Von Lautanalyse zur Rechtschreibregel umschalten“ |
Mehr als 15 % der Weltbevölkerung haben Legasthenie, die lediglich eine besondere Didaktik - Unterrichtsform beim Erlernen des Schreibens und Lesens benötigt.
Legasthenie/ Dyskalkulie ist genetisch bedingt, wobei auf Grund von unausgereiften Teilleistungen (Sinneswahrnehmungen), Defizite der Phonologischen Bewusstheit, Benennungsgeschwindigkeit oder exekutiven Funktionen das Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens erschwert wird.
Trotz guter bis überdurchschnittlicher Intelligenz besteht nur ein geringer Lernerfolg, welches ein regelmäßiges Training der Sinneswahrnehmungen, Konzentration und der Symptomatik (Lesen, Schreiben, Rechnen) unter Anwendung geeigneter Strategien erfordert.
Formen: Primärlegasthenie/Primär Dyskalkulie (anlagebedingt, differenzierte Sinneswahrnehmungen) und Sekundärlegasthenie/Sekundär Dyskalkulie -Von einer Sekundärlegasthenie/Dyskalkulie spricht man wenn Kinder zusätzlich zu ihrer genetisch veranlagten Legasthenie/Dyskalkulie an Sekundärproblemen leiden wie z.B.: psychische Probleme, Probleme im Sozialverhalten, Sprachstörungen,...
Kinder bei denen eine Legasthenie/ Dyskalkulie nicht oder sehr spät festgestellt wird entwickeln oft durch Überforderung, Frust, falsche Einschätzung der Erwachsenen über ihre Bemühungen eine Sekundärlegasthenie/Dyskalkulie die zusätzlich einer psychologischen Abklärung und evtl. Intervention bedarf!
Eine Lese-Recht-Schreibschwäche (LRS)/Rechenschwäche liegt vor, wenn die Fähigkeiten eines Kindes im Lesen und Schreiben nicht dem altersmäßigen Standard entsprechen.
Eine LSR/ Rechenschwäche ist erworben und nicht genbedingt. Die Teilleistungen sind sehr gut entwickelt und benötigen kein Training. Nur ein vermehrtes Training im Symptombereich Lesen/Schreiben/Rechnen führt zur Verbesserung. Die Ursachen sind nicht genetisch sondern im physischen oder psychischen Bereich, z.B.: körperliche Einschränkungen, Krankheit, Schicksalsschläge, Veränderungen in der Familie,...